Lernen vor Ort beim Deutschen Stiftungstag 2011 in Stuttgart

Der nationale Stiftungsverbund LernenvorOrt berichtete am 12. Mai 2011 im Rahmen des Deutschen Stiftungstages darüber, wie die gemeinsame Verantwortungsübernahme für die Bildung vor Ort an Form gewinnt. Diskutiert wurde gemeinsam mit den kommunalen Part-nern, dem Deutschen Städtetag und Landesvertretern.
Flyer des Deutschen Stiftungstages 2011 
Mit einem Resumée über das in den ersten zwei Programmjahren Erreichte und einem Ausblick auf das Erreichbare
eröffnete Dr. Roland Kaehlbrandt, Mitglied des Sprecherkreises des Stiftungsverbundes, die Veranstaltung.
Ein deutlicher Zuwachs an gegenseitigem Verstehen, ein wachsendes Verständnis für die Notwendigkeit zielgerichteter
Kooperation und Koordination auf kommunaler Ebene und gute Kooperationsansätze zwischen Partnern, die bisher
wenig zusammengearbeitet haben, inklusive einer gemeinsamen Beurteilung erhobener Daten, gehören vielerorts zu
dem bisher Erreichten. Die Verstetigung dieser Ansätze und die Aufbereitung der im Programm gesammelten
Erfahrungen für andere Kommunen in Deutschland, gehören zu den nächsten anstehenden Schritten, auf die
die Anstrengungen der beteiligten Stiftungen gerichtet sein werden.



In der anschließenden Podiumsdiskussion beschrieben Vertreter aus drei LernenvorOrt-Kommunen und der jeweiligen Patenstiftung, wie aus der Zusammenarbeit
ein echter Mehrwert für beide Seiten entstehen konnte, der der Gestaltung des kommunalen Bildungswesens einen enormen Schub verleiht. Mathias Selle, Kreisrat
Podium des Deutschen Stiftungstages 2011des Landkreises Osnabrück und Heinz-Eberhard Holl, Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte berichteten, wie lokal
aktive Stiftungen gemeinsam ihr Schwergewicht einbringen, um wichtige Themen im Bildungsbereich dauerhaft
voranzubringen. Sechs mal im Jahr gibt es gemeinsame Sitzungen des lokalen Stiftungsverbundes, mit dem Kreis.
Rainer Schweppe, Schulreferent der Stadt München und Carl-August Graf von Kospoth, Eberhard von Kuenheim Stiftung,
berichteten über die Anstrengungen der Landeshauptstadt durch einen Sondertopf des Stadtrates im Elementarbereich,
besonders belastete Schulen zusätzlich zu unterstützen. Auch in München bilden bisher 10 lokale Stiftungen einen lokalen
Verbund und stimmen ihre Möglichkeiten gezielt gemeinsam zu unterstützen regelmäßig miteinander ab.
Wolfgang Rombey, Stadtdirektor Aachen, und Dr. Kirsten Witte, Bertelsmann Stiftung, berichteten davon, dass
das Projektteam und die Akteure aus Politik und Verwaltung vor allem von den Managementkompetenzen
der Stiftung enorm profitieren. So z.B. dadurch, das ein Workshop mit allen beteiligten Akteuren durchgeführt wurde,
um zu einer gemeinsamen Zieldefinition für die Gestaltung des Bildungswesens zu kommen. Andererseits wurde betont,
dass auch Stiftungen lernen können, welche Formate und Angebote vor Ort tatsächlich gebraucht werden und ob sie den örtlichen Gegebenheiten entsprechen,
bzw. flexibel genug sind, um entsprechend angepasst zu werden.

Dass die bundesweit größte öffentlich-private Partnerschaft, die das Programm LernenvorOrt nach wie vor ist, auch nach zwei Jahren Programmlaufzeit ein hohes
Interesse genießt, zeigte sich nicht nur daran, dass ca. 80 Besucher des Stiftungstages der Einladung folgten, sondern auch an den Statements von Klaus Hebborn,
Beigeordneter des Deutschen Städtetages sowie Dorothea Minderop, Referentin im Niedersächsischen Kultusministerium. Frau Minderop merkte zwar an,
dass die Arbeit der Stiftungen noch nicht beim Land angekommen sei, appellierte aber an die Kommunen, heftiger an die Türen zu klopfen, da die Rolle der Länder
vor allem da beginne, wo es um Strategien der Nachhaltigkeit gehe.  Klaus Hebborn ordnete das Programm in eine Entwicklung ein, die der Städtetag schon beim
Kongress „Bildung in der Stadt“ im Jahr 2007 in den Fokus gestellt habe. Strukturen, wie sie im Rahmen von LernenvorOrt aufgebaut werden, seien unbedingt
notwendig, um Erfolge in der Bildung personenunabhängiger und langfristiger zu gestalten. Stiftungen könnten in diesem Prozess besonders dabei helfen,
den Kunden oder Nutzer besser zu erreichen, als das in kommunalen Strukturen häufig Gewohnheit sei.