Bildung für alle im Landkreis Ostvorpommern
Der Kreis an der Ostsee mit Grenze zu Polen hat mit den typischen Herausforderungen dünn besiedelter Landstriche zu kämpfen. Das sind hohe Arbeitslosigkeit und die Abwanderung junger Menschen mit hochwertigen Bildungsabschlüssen, vor allem junge Frauen. Gleichzeitig sinken aufgrund des demografischen Wandels die Schulabgangszahlen, besonders im Bereich der mittleren Reife, während gleichzeitig die Nachfrage nach hoch qualifizierten Fachkräften steigt.
Das oberste Gebot für den Landkreis Ostvorpommern ist die Sicherung des Fachkräftenachwuchses für die regionale Wirtschaft und ein Anheben des Bildungsniveaus allgemein. Ziel ist die Entwicklung und Umsetzung intelligenter Konzepte, um die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger an Bildung zu fördern. Das weitere Ziel - die Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit - soll durch die Optimierung der Bildungsüber- und –zugänge erreicht werden. Der Landkreis Ostvorpommern plant daher die Etablierung eines kommunalen Bildungsmanagements, das bereits vorhandene Bildungsangebote und -infrastrukturen erfasst, vernetzt, weiterentwickelt, Bedarfe ermittelt und eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Bildungsinfrastruktur entwickelt. Hierzu soll ein integriertes Amt für kommunales Bildungsmanagement etabliert werden.
Um qualitativ hochwertige Bildungsangebote vorzuhalten, die zudem einen hohen Akzeptanzgrad aufweisen, haben sich die Verantwortlichen vorgenommen, die Schwachstellen zu analysieren und ein modernes Instrumentarium für ein Bildungsmonitoring zu etablieren. Hierzu soll ein qualitativer Kriterienkatalog entwickelt werden. Eine Besonderheit besteht in der deutsch-polnischen Bildungskooperation, die sich insbesondere auf die gemeinsame Gestaltung von Bildungsübergängen (Kindergarten/Schule/Gymnasium bzw. Berufsausbildung) erstreckt.
In Kooperation mit allen im Landkreis relevanten Partnern soll eine durchgängige Bildungsberatungslandschaft entstehen, die langfristig koordiniert, sukzessive weiterentwickelt und durch zielgruppenspezifische Angebote ergänzt werden soll. Der Landkreis hält eine mobile Bildungsberatung im ländlichen Raum in diesem Zusammenhang für besonders geeignet. Ergänzende Maßnahmen betreffen die Entwicklung von Qualitätsstandards und die Qualifizierung von Bildungsberaterinnen und -beratern. Die Grundpatenschaft übernimmt die Achterkerke Stiftung für Kinder.
Vor dem Hintergrund der Abwanderung und der Überalterung ist schon jetzt ein deutlicher Fachkräftemangel in der Region spürbar. Deshalb wird ein Schwerpunkt auf die Berufsfrühorientierung gesetzt, wobei die in der Region vertretenen Branchen besondere Berücksichtigung finden. Ein „Haus der Begegnungen“ zwischen Schülerinnen bzw. Schülern auf der einen Seite und der Wirtschaft auf der anderen Seite soll entstehen. Hier werden auch die Erfahrungen und Kompetenzen der älteren Bürger und Bürgerinnen in den Informations- und Wissenstransfer einfließen.
Um das Bildungsniveau anzuheben, soll auch der Übergang zur universitären Bildung und Weiterbildung gestärkt werden, vor allem durch den Aufbau einer "Summer School" und damit die schrittweise Entwicklung eines Universitätsdorfes im ländlichen Raum. Darüber hinaus ist neben dem Universitätsdorf die Entstehung von drei weiteren BildungsWerkstätten im Landkreis Ostvorpommern geplant, in denen Institutionen, Stiftungen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, Bildungs- und Beratungskonzepte entwickeln und umsetzen werden.
Dem Themenbereich „Demographischer Wandel“ will sich der Kreis Ostvorpommern durch die Fortsetzung und Weiterentwicklung des regionalen Projektes „Stärken vor Ort“ in Kooperation mit dem Nachbarkreis Uecker-Randow und des Modellprojektes „Stettiner Haff“ widmen. Des Weiteren sollen die vorhandenen Angebote im Bereich „Familienbildung/Elternarbeit“ besser koordiniert, niedrigschwelliger angelegt und fachlich weiterentwickelt werden. Kulturelle Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft sollen so koordiniert werden, dass Bildungsangebote im Bereich „Demokratie und Kultur“ attraktiver und auch vor dem Hintergrund der schwachen Verkehrsinfrastruktur leichter erreichbar werden.
Kontakt:
Landkreis Vorpommern-Greifswald
Stabsstelle Kommunales BildungsManagement
Demminer Str. 71-74
17389 Anklam
Projektleitung: Dr. Michael Heinz, Tel: 03834-87601400, Michael.Heinz@kreis-vg.de
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