Bildung

EXPO | Die Freiburger Lupe

Bildungslandschaften sind Konstellationen von Akteuren mit unterschiedlichen Zielen, Interessen und Leistungen – gerade deswegen sind sie oft unübersichtlich und schwierig zu koordinieren. Darum gilt es, Übergänge sichtbar zu machen und Bildungswege entlang aller Lebens- und Lernphasen aufzuzeigen. Dem Projekt LEIF der Stadt Freiburg gelingt dies mit der Freiburger Lupe, einem Instrument zur Visualisierung.

Die Freiburger Lupe erlaubt es, die für jeden Lebens- und Bildungsabschnitt existierenden Bildungsmöglichkeiten heranzuzoomen – und gleichzeitig die gesamte Bildungslandschaft in Freiburg sowie die Bildungsbiografie des Individuums im Blick zu behalten. Begleitet wird die Entwicklung der Lupe durch so genannte Freiburger Lupengespräche. In diesen Impulsgesprächen kommen bereits im Erarbeitungsprozess verschiedene systemische Sichtweisen zum Tragen, denn die Impulsgruppen zu einem spezifischen Übergang, zu einem spezifischen Lupenblick, setzen sich immer neu aus Vertreterinnen und Vertretern aus den entsprechenden Kontexten und Institutionen zusammen.

Durch diese Herangehensweise werden viele Zusammenhänge sichtbar, die wiederum die Handlungsoptionen der Betroffenen erweitern, zielgenaue Entscheidungen ermöglichen und so den sinnvollen Einsatz der Mittel für Bildung sicherstellen sollen.

Wo aber wird deutlich, was die Lupe konkret für individuelle Bildungsbiografien leisten kann?
Das veranschaulicht der folgende, nicht geglückte Fall einer 15jährigen sehr guten, kreativ interessierten und handwerklich geschickten Hauptschülerin:
Obwohl schulmüde, folgte sie der mehrfachen Empfehlung, nach der Hauptschule ihre Wunschausbildung im kreativ-handwerklichen Bereich zurückzustellen und zuerst die Mittlere Reife zu erlangen. Also begann sie erst danach eine Ausbildung in einem Malereibetrieb, schloss sie als Klassenbeste ab – und erwarb damit zum 2. Mal die Mittlere Reife. Im angehängten Schuljahr fühlte sie sich ausgebremst, bildungsbiografisch brachte es ihr keinerlei Mehrwert. Dennoch verursachte dieser Schritt Kosten.

Als Instrument bündelt die Freiburger Lupe die im Erarbeitungsprozess aufgebaute Übergangskompetenz und stellt sie unabhängig von einzelnen Personen oder Institutionen dem Freiburger Bildungswesen zur Verfügung – mit verlässlicher Lupen-Qualität. Bildungsberaterinnen und Bildungsberater können auf ein aktualisiertes und gut abgestimmtes Instrument zugreifen. Sie verbessert die Übergangskompetenz auf mehreren Ebenen: auf der Ebene des einzelnen Beraters/der einzelnen Beraterin, der Bildungs- und Beratungsinstitutionen, der Ratsuchenden und der politischen Steuerung des Bildungswesens. Denn in der Lupenbearbeitung der einzelnen Bildungsübergänge werden zum Beispiel Angebotslücken identifiziert oder strukturelle Barrieren für gute Übergänge identifiziert.

Dies entspricht dem Selbstverständnis der Initiative LEIF. Als komplexes Strukturprojekt setzt LEIF dort an, wo Strukturen für gelingende Bildungsbiografien geschaffen werden: bei den Institutionen und den Entscheiderinnen und Entscheidern. Die Idee der Freiburger Lupe wurde in enger Zusammenarbeit mit den in den Impulsgesprächen vertretenen Institutionen entwickelt. Als Instrument steht sie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und Lernenden zur Verfügung.

Der Mehrwert der Freiburger Lupe besteht darin, dass sie eine visuelle und übersichtliche Darstellung von Lernwegen und Lernmöglichkeiten für alle Bürgerinnen und Bürger zugänglich macht.



EXPONATS-PROGRAMM
Podiumsdiskussionen zum Exponat:
„Durchblick und Transparenz in der Bildungslandschaft –
Wie der Lupenblick Übergänge sichtbar macht und Akteure an einen Tisch bringt“
• Veronika Schönstein (Projektleiterin LEIF - Lernen erleben in Freiburg)
• Boris Gourdial (Geschäftsführer operativer Bereich und Vertreter der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg)
• Michael Dilger (Leiter der Gewerke Akademie Freiburg)
• Eva von Rekowski (Direktorin der Volkshochschule Freiburg e.V.)  
 
 

ZUSÄTZLICHE INFORMATIONEN

+ ANIMATION ZUM EXPONAT (folgt)
+ FACTSHEET

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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